„Ja, ich verstehe – manche unter uns haben psychische Probleme.“ Eigentlich wollte ich nur mein Motorrad verkaufen, aber nicht durch einen Händler für den Export. Und das hält er für ein psychisches Problem. Ich habe mich nicht geärgert, sondern darüber nachgedacht, wie er denn darauf kommt und dabei wurde mir wiedereinmal bewusst, dass Menschen tatsächlich in verschiedenen Welten leben können. Ich dachte beim Verkauf an Zen-Mönch Hui Jue, der sagte: „Lass alles los!“ Und ich dachte daran, was ich alles loslassen kann und dabei viel mir mein Motorrad ein. Seit mehr als 40 Jahren fuhr ich schon Motorrad und gerade in der jüngsten Zeit bin ich kaum gefahren. Warum also nicht loslassen. Seit dem Buch „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“, von Robert M. Pirsig, gehörte Zen und Motorrad auch für mich seit 1974 in meinem Leben zusammen.

Geht es hierbei um etwas Unbelebtes? Wenn wir davon ausgehen, dass das organische Leben der Welt aus unbelebter Materie entstanden ist und wir diese Wurzeln auch immer noch in uns tragen, dann lebt auch der Stein und verändert sich wie wir Menschen. Ein Motorrad ist aus einer geistigen Idee entstanden und es wurde nach der Natur gebaut, mit einem Motor als Herz, mit Öl und Hydraulik in/als Blutbahnen. So hat ein Motorrad in der Welt Bedeutung wie die Steine um uns herum. Wir sind nicht getrennt voneinander. So hat der Verkauf eines/meines Motorrades viel mit meinen gelebten Emotionen zu tun. Wir sind niemals getrennt von der Welt um uns herum, sie ist immer auch in uns und wir in ihr. Es ist für mich kein Business, das ich abwickele und das für mich den Wert einer Gewinnmaximierung hat.