Cloud-Meditation der Achtsamkeit
Es gibt sehr viele Wege, die zum Gipfel führen. Manche sind steinig, manche leichtgängig und winden sich in Serpentinen immer höher oder es gibt einen Weg mit Treppenstufen. Aber alle haben gemeinsam, dass man auf ihnen immer höher klettert und schließlich zu dem Punkt kommt, wo der Berg den Himmel berührt. Ist der Wanderer oben angekommen, kann er nur noch in einem freudigen Gefühl warten, bis er weiter kann – auf einem Weg, der keiner mehr ist. Der Mensch sieht eine Wolke, die sich langsam auflöst und an anderer Stelle sich wieder in einer neuen Form bildet. Sie ist immer da, denn auch wenn sie nicht mehr zu sehen ist, ist sie dennoch Bestandteil der Welt – als Wasser.
Die Meditation ist der gemeinsame Weg, – die Wolke, die zur Einsicht führt. Es gibt verschiedenen Praktiken wie Wolkenformen, die alle zwar einen anderen Namen haben, beispielsweise Zen, Shingon-shu, Vajrayana, Chan, Theravada, Vipassana, Kontemplation … um nur einige der Hauptwege zum Gipfel zu nennen. Es handelt sich aber immer um die gleiche Wolke nur in verschiedenen Formen und Zuständen.
Nehmen Sie sich eine Tafel Schokolade. Öffnen Sie die Tafel und sehen sich die verschiedenen Stückchen an und entscheiden sich für eines, das ihnen am besten gefällt. Sie riechen daran, Sie fühlen die Oberfläche, Sie informieren sich darüber woraus die Schokolade besteht und wie sie hergestellt wurde. Aber wenn Sie die Schokolade nicht in den Mund nehmen und sie schmecken, werden Sie nicht wissen, was Schokolade ist. Genauso ist es mit der Meditation. Wählen Sie eine Meditation aus, informieren Sie sich, aber nur beim Meditieren selbst, beim Praktizieren, werden Sie feststellen was Meditation ist.
Meditation hat nicht erst mit Siddharta Gautama angefangen, sondern bereits vor mehr als 5.000 Jahren durch Sadhus, heilige Männer in Indien, die diese Form kultivierten. In den Veden, einer Sammlung von Wissenstexten, sind um 1.500 v.u.Z. verschiedene Praktiken beschrieben, obwohl es das Wort Meditation darin noch nicht gab. Soweit Indien. Aber auch im Westen gab und gibt es beispielsweise Schamanen, die versuchen durch Trance andere Bewusstseinszustände zu erreichen. Höhlenmalereien bilden Figuren ab, die meditativ auf dem Boden liegende Menschen zeigen. Diese Höhlenmalereien sind rund 15.000 Jahre alt.
Auch damals gab es schon Wolken.