Gemeinsam allein – super!
Er hört schon sehr früh von indischer Philosophie und das prägt vor allem sein Verhältnis zur Natur und zum Beobachten. Von wem ich schreibe? Tatsächlich von einem Pfarrer und Schriftsteller aus Amerika. Klingelt es? Nein? Ralph Waldo Emerson ist einer der ganz großen, wenn es um das Gedankengut des Buddhismus geht. Hier ein Zitat:
Es ist sehr leicht, in der Welt zu leben, wenn man der Meinung der Welt folgt. Es ist sehr leicht, in sich selbst zu ruhen, wenn man allein ist. Doch der vollkommene Mensch ist der, welcher in mitten der Menge mit aller Freundlichkeit seine einsame Unabhängigkeit bewahrt.
Ralph Waldo Emerson, aus: Minute der Besinnung, Wilhelm Sandfuchs
Er lebt im 19. Jahrhundert und begründet die Philosophiegeschichte der USA. Auf die indischen Philosophien wird er bei einer Europareise aufmerksam, einer Philosophie, die vor allem auf die indischen Veden zurückgeht. Aber eben auch der Buddhismus gehört zur indischen Philosophie und die buddhistischen Gedanken finden sich bei Emerson in seinen Vorträgen und seinen Texten wieder. Der Mensch soll vor allem ganz einfach und im Einklang mit der Natur leben. Für ihn war Gott nicht eine höhere Macht, obwohl Emerson ja auch Pfarrer war, sondern der Mensch soll sich selbst aus den Leiden durch seine schöpferische Kraft befreien. Vor allem durch die Selbstbeobachtung in der Meditation. Selbsterkenntnis führt zur Heilung und zur Veränderung des Selbst.
Ich gehe jetzt vor die Tür und in die Fußgängerzone. Dabei bemühe ich mich, in mir zu ruhen und den anderen mit Freundlichkeit zu begegnen. Keine leichte Aufgabe.