Wie feiern Buddhisten unter dem Tannenbaum?
Gar nicht. Obwohl das eigentlich nicht ganz richtig ist. Der Buddhismus ist von jeher äußerst tolerant gegenüber allen Religionen. In Indien flossen Elemente des Hinduismus ein (der vor 2000 Jahren noch nicht so hieß), der damals eher eine Yoga-Religion war. In Tibet traf die Lehre des Siddhartha auf die Bön-Religion, eine animistisch geprägte Religion, in China traf die Lehre auf den Dao, jene unübersetzbare Religion, die beispielsweise im Tao te king niedergeschrieben wurde. Es entstand der Chan-Buddhismus und der wiederum wanderte nach Japan und traf dort auf die Götter des Shinto. Schließlich entstand der Zen Buddhismus, der lehrt wie man stirbt und der Shinto blieb parallel dazu und lehrt wie man lebt.
Christus und Buddha
Auf jeden Fall verband sich die Philosophie des Buddhismus immer wieder mit den Religionen, die in dem jeweiligen Land vorgefunden wurden. Toleranter geht es kaum und das hat etwas mit der Essenz des Buddhismus zu tun, die in ihrem Wesen das Mitgefühl zu allem Lebenden propagiert. Und es geht immer um das Geben plus Mitgefühl. Voilà und schon sind wir unter dem Tannenbaum. Auch bei dem christlichen Weihnachtsfest geht es um das Geben. Natürlich wird nicht die Geburt von Jesus gefeiert, aber in vielen buddhistischen Zentren wird an Weihnachten ein Tässchen Tee gereicht und oft auch eine Kleinigkeit geschenkt. Nur so, aus Liebe zu den Menschen und allen Lebewesen auf dieser Erde.
Also her mit dem Tannenbaum!